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Datenschutzbeauftragter Ausbildung
Ein Hinweis in eigener Sache: Für eine bessere Lesbarkeit dieses Artikels nutzen wir die männliche Personenform, damit sind aber natürlich alle Geschlechter angesprochen.
Wer braucht einen Datenschutzbeauftragten?
Unternehmen müssen laut § 38 BDSG-Neu einen Datenschutzbeauftragten bestellen, wenn mindestens zehn Personen mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind, oder wenn personenbezogene Daten zu Übermittlungszwecken oder zur Markt- und Meinungsforschung automatisiert verarbeitet werden.
Sollten Sie als Angestellter die Aufgabe des Datenschutzbeauftragten übernehmen, müssen Sie sich das Fachwissen aneignen. Der Datenschutzbeauftragte muss nach § 38 des neuen Bundesdatenschutzgesetztes und nach Art. 37 Abs. 5 der DS-GVO das Fachwissen im Datenschutzrecht besitzen. Um diese Fachkunde zu erlangen und später nachzuweisen, können Sie die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten absolvieren, die mit einem Zertifikat abschließt.
Auch für Unternehmen, die noch keinen Datenschutzbeauftragten benötigen, lohnt es sich, sich mit dem Datenschutz auseinanderzusetzen und sich in diesem Bereich weiterzubilden. Mit der DS-GVO sind mittlerweile Bußgelder in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Jahresumsatzes bei Datenschutzverstößen möglich.
Mit einer Weiterbildung können Sie außerdem freiberuflich beratend tätig werden und als externer Datenschutzbeauftragter für Unternehmen arbeiten.
Was lerne ich in der Ausbildung?
Die Inhalte der Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten orientieren sich an der aktuellen Gesetzeslage, die die DS-GVO und das BDSG-Neu vorgeben. Sie lernen die datenschutzrechtlichen Vorgaben innerhalb der EU kennen und wie Sie diese umsetzen. Wichtige Punkte, mit denen sich die Kurse beschäftigen, sind zum Beispiel Betroffenenrechte, Informationspflichten, Beschäftigtendatenschutz, Datenschutzfolgeabschätzung, Auftragsdatenverarbeitung und internationaler Datentransfer. Wichtig für die Arbeit als Datenschutzbeauftragter ist nicht nur der Umgang mit Daten, sondern auch die Betreuung der betroffenen Nutzer, da Sie als Datenschutzbeauftragter auch für deren datenschutzrechtlichen Interessen zuständig sind.
Was kostet die Ausbildung?
Die Kosten für die Ausbildung betragen in der Regel mehrere Tausend Euro.
Wenn Sie als Angestellter die Position des internen Datenschutzbeauftragten innehaben oder übernehmen sollen, trägt in der Regel der Arbeitgeber die Kosten.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Kurse für die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten dauern zwischen einem Tag bis zu einer Woche. Sie können die Ausbildung also sehr schnell abschließen.
Was bringt mir die Ausbildung?
Mit einer Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten erwerben Sie umfangreiche Kenntnisse, mit denen sich Ihnen vielfältige Karrierechancen bieten.
Wenn Sie das Seminar belegen, um bei Ihrem Unternehmen die Position als interner Datenschutzbeauftragter zu übernehmen, übernehmen Sie damit nicht nur zusätzliche Verantwortung. Die zusätzliche Qualifikation ermöglicht Ihnen auch einen größeren Spielraum bei Gehaltsverhandlungen. Zudem gibt es einen Kündigungsschutz für betriebliche Datenschutzbeauftragte.
Wenn Sie selbstständig sind und als Datenschutzbeauftragter arbeiten wollen, haben Sie nach der Ausbildung eine große Anzahl potenzieller Kunden, ganz zu schweigen von den Verdienstmöglichkeiten, die sich Ihnen bieten. Nicht erst seit Inkrafttreten der DS-GVO im Mai 2018 ist Datenschutz wichtig, aber nicht zuletzt wegen der erhöhten Bußgelder beschäftigen sich immer mehr Unternehmen intensiver mit dem Datenschutz und wenden sich an die ExpertInnen. Das führt zu einer hohen Nachfrage nach Beratungen durch externe Datenschutzbeauftragte.
Wenn Sie selbst ein Unternehmen besitzen, können Sie die Kenntnisse, die Sie in der Weiterbildung zum Datenschutzbeauftragten erlangen, nutzen, um den Datenschutz in Ihrem Unternehmen zu verbessern, was Ihnen im Zweifel hohe Bußgelder erspart.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Unabhängig davon, ob Sie die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten selbst bezahlen, oder ob Ihr Arbeitergeber die Kosten für die Weiterbildung trägt, können Sie den Bildungsscheck beantragen. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel über die Weiterbildungsförderung.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
In der Regel gibt es keine Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten. Grundkenntnisse im Datenschutzrecht und Interesse für datenschutzrechtliche Themen sind jedoch immer von Vorteil.
Welchen Abschluss erhalte ich?
Die Kurse zur Datenschutzbeauftragter Ausbildung schließen mit einem Zertifikat ab, für das Sie in der Regel eine Prüfung absolvieren müssen.
Das Zertifikat dient als Nachweis über Ihr Fachwissen im Datenschutzrecht.
Da sich das Datenschutzrecht ständig verändern kann, besitzen manche Zertifikate nur eine begrenzte Gültigkeit, diese können dann aber nach Ablauf mit dem Abschluss einer neuen Prüfung erneuert werden.